Saison 2007/2008

85 Jahre SC Rot-Weiß Nienborg 1923 e.V.

 

Von Martin Mensing

1.Mannschaft und 2. Mannschaft erringen Meisterschaft und steigen auf

Ein besseres Geburtstagsgeschenk hätte sich der SC Rot-Weiß Nienborg 1923 e.V. zu seinem 85. Geburtstag nicht wünschen können. Passend dazu feierten die 1. Mannschaft in der Kreisliga B und die 2. Mannschaft in der Kreisliga D die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die erste bzw. in die dritte Kreisklasse. Letztmalig errang die 1. Mannschaft des SC Rot-Weiß Nienborg im Jahre 1954 die Meisterschaft.

Nach der ersten Halbserie sah es bei der ersten Mannschaft nicht nach diesem Erfolg aus. Die Mannschaft mit ihrem neuen sportlichen Leiter André Frankemölle, der zu Saisonbeginn von Eintracht Ahaus als Spielertrainer nach Nienborg wechselte, belegte zur Winterpause nur Rang sieben. In der Rückserie legte das Team eine atemberaubende Serie hin. Von 15 Spielen wurde nur eins verloren und einmal spielte man Unentschieden. Die restlichen 13 Spiele verließen die Rotweißen als Sieger den Platz. Das bedeutete am Ende der Saison Platz 1 mit 67 Punkten und 67.24 Tore. Garant des Erfolges war Spielertrainer André Frankemölle, der mit 12 Treffern Torschützenkönig wurde. Die Westfälischen Nachrichten zogen am Ende der Saison das Fazit: „Bester Angriff, beste Abwehr, meiste Siege: RWN hat den Aufstieg verdient. In der zweiten Saisonhälfte dominierte der Meister die B-Liga.“

Interview mit Spielertrainer André Frankemölle

AUFSTIEG DES SC ROT-WEISS NIENBORG

„Brauche Zeit, das zu realisieren“

Interview aus den Westfälischen Nachrichten

Mit einer stimmungsvollen Meisterfeier hat der SC Rot-Weiß Nienborg schließlich den vorzeitigen Titelgewinn in der Fußball-Kreisliga B gefeiert. Damit kehrt die Mannschaft drei Jahre nach ihrem Abstieg in die A-Liga zurück. Vor dem letzten Heimspiel gegen SuS Legden 2 (2:0) sprach WN-Redakteur Kristian van Bentem mit Meistertrainer André Frankemölle.
Herr Frankemölle, was sagt Ihnen der Name Willi Meyer?

Frankemölle: Willi Meyer? Wenn ich ehrlich bin, gar nichts

Willi Meyer war 1954 der letzte Trainer, unter dem RW Nienborg einen Meistertitel mit der 1. Mannschaft feierte.

Frankemölle: Ui – das ist lange her . . .

Was bedeutet Ihnen dieser historische Triumph persönlich?

Frankemölle: Es ist für mich schon etwas Außergewöhnliches, gleich im ersten Jahr als Trainer Meister zu werden. Ich kann meine Begeisterung noch gar nicht in Worte fassen und werde noch einige Zeit brauchen, um das zu realisieren. Im Seniorenbereich ist das für mich sowohl als Trainer als auch als Spieler der erste Titel überhaupt.

Danach sah es zu Beginn der Saison nicht unbedingt aus. Woran lag es, dass Ihre Mannschaft zur Winterpause nur auf Platz sieben lag?

Frankemölle: Von heute auf morgen konnte ich meine Philosophie nicht umsetzen. Zwar waren die spielerischen Elemente schon vorhanden, aber zum Teil fehlte uns in dieser Phase auch das nötige Glück. Außerdem mussten neue Spieler zunächst einmal in die Mannschaft integriert werden.

Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass die Mannschaft so stark aus der Winterpause gekommen ist und eine beeindruckende Siegesserie gestartet hat?

Frankemölle: Die hat ja eigentlich – von einer Niederlage in Ellewick mal angesehen – schon vor Weihnachten angefangen. In der Vorbereitung auf die Rückrunde haben wir dann sehr viel gearbeitet und vor allem auch die Kondition verbessert. Der Knackpunkt war schließlich, dass wir direkt im ersten Spiel nach der Winterpause Spitzenreiter Graes mit 3:0 besiegt haben. Das hat uns viel Selbstvertrauen und einen Lauf gegeben, der bis heute anhält.

Welche Spieler haben Sie besonders überzeugt?

Frankemölle: Die mannschaftliche Geschlossenheit war unsere Stärke. Deshalb will ich niemanden herausheben. Alle waren sehr ehrgeizig und engagiert. Aber natürlich sind einige Spieler über sich hinausgewachsen.

Wann waren Sie überzeugt, dass die Mannschaft Meister wird?

Frankemölle: Erst als alles rechnerisch klar war. Als langjähriger Spieler von Eintracht Ahaus bin ich schließlich ein gebranntes Kind und weiß, wie leicht man einen Vorsprung noch verspielen kann . . .

Was muss passieren, damit Nienborg im kommenden Jahr den Klassenerhalt in der A-Liga schafft?

Frankemölle: Wir müssen vor allem bei der Fitness noch zulegen, viel trainieren, Ehrgeiz zeigen und brauchen natürlich auch eine Portion Glück. Das Potenzial, die Klasse zu halten, ist aber auf jeden Fall vorhanden.

Ortsderby am Sonntag, 31. August 2008

Mit dem Aufstieg des SC Rot-Weiß Nienborg konnten sich die Fußballfans in Nienborg und Heek wieder auf ein packendes Ortsderby freuen. Das fand am, dritten Spieltag der Kreisliga A (Sonntag, 31. August 2008) im Eichenstadion statt. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto – eine echte Völkerwanderung hatte in Richtung Eichenstadion eingesetzt, denn um die 600 Zuschauer wollten das Aufeinandertreffen der beiden Ortsrivalen RW Nienborg und SV Heek im A-Liga Meisterschaftsderby nicht verpassen. Mit Trommeln und Transparenten bestückt, feuerten die Anhänger ihre Teams an. Die Spieler dankten es und bereiteten ihren Fans einen mehr als unterhaltsamen Nachmittag. Einer spannenden Aufholjagd folgte zunächst der Ausgleich, dann aber doch der Siegtreffer für die gastgebenden Rot-Weißen aus Nienborg. Die ersten Jubelschreie ertönten in der 25. Spielminute, als Michael Fransbach eine Vorlage von Dirk Frankemölle mustergültig zum 1:0 einschlenzte. Keine sechs Minuten später hatten die heimischen Fans erneut Grund zum Jubeln, denn dieses Mal war es Kevin Schnitter, der nach Vorarbeit von André Frankemölle die Gelegenheit nutzte, die Führung auf 2:0 auszubauen. Sollten die Blau-Weißen ausgerechnet gegen den Ortsrivalen unter die Räder kommen? Eine direkte Antwort erhielten die fast schon siegessicheren Nienborger, als ein dummer Abwehrfehler zum 2:1-Anschlusstreffer durch Frank Berger führte. Plötzlich bekamen die Gäste Aufwind und gelang ihnen in der 65. Minute nach einer Standardsituation gar durch Marius Lürick der Ausgleich zum 2:2. RWN-Spielertrainer André Frankemölle mochte es zunächst kaum glauben, reagierte aber und gab dem Offensivspiel neue Impulse. In der 75. Spielminute sollten diese Bemühungen durch den Spielertrainer selbst belohnt werden, der ein Zuspiel seines Bruders Dirk zum glücklichen 3:2-Endstand in die Heeker Tormaschen schob. „Danach haben wir diesen knappen Vorsprung nur noch nach Hause gezittert“, bekannte André Frankemölle.