Käferbefall im Dinkelort: Eichenstadion und Rasenflächen im Ort betroffen

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Der Junikäfer bereitet dem SC Rot-Weiß Nienborg Sorgen: Schon seit mehreren Jahren wütet er im Eichenstadion und beschädigt zusammen mit weiteren Tieren die Spielfelder. Die meiste Zeit lebt der Käfer als Larve im Boden, knabbert die Graswurzel an und lässt den Rasen absterben. Hinzu kommen Dohlen und Krähen, die den Käfer fressen und aus dem Boden picken. Die Folgen sind überall im Eichenstadion sichtbar: großflächige braune und kahle Stellen entstehen auf der einstigen Rasenfläche, aktuell vor allem auf dem Trainingsfeld. Letzteres hat der Verein für dieses Jahr bereits abgeschrieben. Nicht so gravierend wie in den Vorjahren ist in diesem Jahr das Hauptspielfeld betroffen.

Mittlerweile hat der Käfer sich neben dem Eichenstadion noch weitere Flächen im Dorf gesucht. „Wir haben die Viecher wohl weitestgehend vom Sportplatz mit nach Hause gebracht“, sagt etwa Bernd Loske mit einem Augenzwinkern. Der ehemalige Vorsitzende der Rotweißen beschäftigte sich viele Jahre mit dem Käferbefall im Eichenstadion – nun tut er das gleiche auf dem heimischen Rasen. Dort trägt er nun den beschädigten Rasen ab und sät die Kahlstellen neu ein.

Ebenso Großflächig ist der Schaden bei Familie Böcker an der Bischof-Hermann-Straße. „Spezielle Maßnahmen haben wir bislang nicht ergriffen“, sagt Christoph Böcker. Den zerstörten Rasen hat die Familie nun entfernt.

„Das Phänomen gibt es im gesamten Bundesgebiet“, sagt Rasenökonom Ludwig Horstmann, der jetzt ein Sportplatzseminar für Rot-Weiß Nienborg veranstaltete.

Der Junikäfer bezeichnet keine bestimmte Käferart, sondern verschiedene Verwandte des Maikäfers. Eine Bekämpfung ist schwierig – auch die chemische Keule zeigt keine Wirkung. Auf kleineren Flächen können die oberirdisch fressenden Larven abgesammelt werden.

Möglich ist zudem die Bekämpfung mit Kalkstickstoff oder das Aufbringen von Nematoden aus dem Fachhandel. „Bei stärkerem Befall bleibt meist nichts anderes übrig, als den Rasen umzubrechen und neu auszusäen“, sagt Horstmann.