Fußballtrainer – die Mutti für alles – 17 Übungsleiter von RW Nienborg verlängern Lizenz in Kaiserau

Der Aufgabenbereich eines Fußballtrainers ist vielfältiger, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Das erfuhren jetzt auch 17 Trainer des SC RW Nienborg, die in Kaiserau an dem „Alleskönner Trainer“-Workshop des FLVW teilgenommen haben.
Fortbildung ist die halbe Miete, um mit der Zeit zu gehen. Dies galt jetzt auch für 17 Mitglieder des SC Rot-Weiß Nienborg. Zur Verlängerung ihrer Trainerlizenz weilten sie für drei Tage im SportCentrum Kaiserau. Die Veranstaltung des FLVW lief unter dem Namen „Alleskönner Trainer“ ab.
Workshopleiter Christian Klotz, zugleich Trainer des Bezirksligisten SV Westfalia Soest, bat die 31 Teilnehmer am Freitagabend zur ersten Praxiseinheit „Spannende Trainingsgestaltung“ in die Fußballhalle der Sportschule. Im sich anschließenden theoretischen Teil wurde sehr deutlich, dass das „Trainer-Sein“ sehr komplex ist und jeder Trainer sehr viele Eigenschaften haben soll oder muss, um seine Tätigkeit auszuüben.
„Abseits des Fachlichen warten auf die Trainer sehr viele Anforderungen“, fasste Christian Klotz das Ergebnis der Ideensammlung zusammen. So sind die Übungsleiter auch außerhalb des Platzes vielfach gefordert.

Auf die Frage „Warum bist du Trainer geworden?“ antworteten die vorwiegend älteren Teilnehmer, dass sie die Aufgabe übernommen haben, da ihre eigenen Kinder Fußball spielen. Einige waren jahrelang selbst aktiv oder sind es immer noch und wollen ihr Wissen an die jüngere Generation weitergeben.
Bei der Diskussion zu den „Zehn gefährlichsten Teamkillern“ waren sich die Fußballer einig, dass „die Einflussnahme von außen“, wie das Eingreifen der Eltern in das Coaching der Kinder, ganz weit vorne steht.
Spaß ist Voraussetzung
In drei theoretischen Blöcken wurden die Themen „Der fachliche Trainer“, „Der soziale Trainer“ und „Der Trainer-Manager“ bearbeitet. „Die wichtigste Voraussetzung bei Eurer Aufgabe ist es, dass Ihr Spaß an Eurer Arbeit habt. Nur dann kann man Leistung bringen“, hob Christian Klotz hervor und zeigte am Beispiel einiger Trainer der Fußball-Bundesliga, dass jeder Coach seine Stärken und Schwächen hat und eine andere Philosophie vertritt. „Einen Allrounder gibt es nicht.“
Der Workshopleiter lobte die Rot-Weißen, dass sie gleich mit 17 Trainern teilgenommen haben und auf gut ausgebildete Trainer setzen. „Und dann mit vier Trainerinnen auch noch so viele weibliche Teilnehmer wie noch nie“, war Christian Klotz sehr angetan. Er nutzte sogleich die Chance, das Thema „Coaching von Frauen- und Mädchenteams“ intensiv zu diskutieren. „Die Unterschiede zu den Jungen- und Männermannschaften sind nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jahren“, gab Jugendgeschäftsführerin Ulrike Loske die fast zehnjährige Erfahrung mit den Mädchen- und Damenmannschaften des SC Rot-Weiß Nienborg wieder. So haben die technischen Fähigkeiten, die Athletik und die Zweikämpfe bei den Mädchen und Frauen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Am zweiten Tag stand das 91. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 im Mittelpunkt des Interesses. Bei dem „Jahrhundert-Derby“, das bekanntlich nach einer 4:0-Pausenführung der Dortmunder am Ende 4:4-Unentschieden endete, erhielten die Workshopteilnehmer Beobachtungsaufgaben.
Christian Klotz war mit dem Engagement der Gruppe sehr zufrieden. So floss bei den zahlreichen Praxisanteilen zwischen der Theorie reichlich Schweiß. Anschaulich vermittelte er Übungen zum Coaching, kleine Teamspiele, Variationen und Improvisation im Training und alternative Spielformen zur Motivation, Kreativität und Selbstständigkeit. Er verstand es, Wege und Hintergründe aufzuzeigen, wie Fußballtraining zu einem motivierenden Erlebnis gestaltet werden kann. Er zeigte die Lernmöglichkeiten von Kindern auf: Kinder können nicht zu jeder Zeit alles umsetzen und verstehen, was man sich als Trainer wünscht. Lernerfolge sind abhängig vom geistigen und körperlichen Entwicklungsstand des Kindes. Dies muss berücksichtigt und in das Training eingebaut werden, damit sich Kinder und Jugendliche verbessern können.
Als Lohn für ihren Einsatz erhielten alle Teilnehmer eine Verlängerung ihrer Trainerlizenz für die nächsten drei Jahre.