FLVW-Zukunftspreis 2017 – RW Nienborg erreicht Platz 2

„Als klassischer Dorfverein ein Zentrum der Gemeinde, der seine Mitglieder auch neben dem Sport hat zusammenwachsen lassen. Sportvereine können sehr viel zu dieser Gesundheitswirkung ‚Heimat‘ beitragen“, das war die Grundlage für die Jury um Prof. Dr. Dieter H. Jütting (WWU Münster, Institut für Sportwissenschaft), dem SC Rot-Weiß Nienborg 1923 e.V. beim Zukunftspreis 2017 des Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen e.V. (FLVW) den zweiten Platz zu verleihen. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Offensichtlich haben wir mit unserer Bewerbung zur Frage ‚Die Zukunft kann auf vielen Wegen gewinnen – welcher Weg ist ihrer?‘ bei der Jury den richtigen Nerv getroffen“, freute sich der 1. Vorsitzende Martin Mensing über die Wertschätzung und Anerkennung, die der Verein damit erfahren durfte. „Mein Dank gilt allen, die sich tagtäglich in verschiedensten Bereichen um den Verein in vielfältiger Weise kümmern. Sie alle sind Garanten für diesen Erfolg“, lobte Mensing den vorbildlichen Einsatz unzähliger Helferinnen und Helfer.

Aus den Händen von FLVW-Präsident Gundolf Walschefki (2.v.l.), Vera Kerkhoff (Westfalen-Initiative, li.) und Prof. Dr. Dieter H. Jütting (re.) erhielten Ulrike und Linda Loske die Preise.

Die Jury hob folgende Dinge hervor, die das Vereinsleben der 1350 Mitglieder ausmachen: eine sehr hohe Organisationsquote (nahezu jeder zweite Bewohner ist Mitglied im Sportverein) und eine außerordentliche Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit, strategische Zukunftsplanung oder auch die Zusammenarbeit in vielerlei Kooperationen und Partnerschaften mit anderen lokalen Akteuren. Eine entscheidende Zutat zum Nienborger Erfolgscocktail kommt aus der gewachsenen 95-jährigen Vereinskultur. Die Jury stellte heraus, dass es die Mitglieder bei den Rotweißen nicht mit einem Dienstleister zu tun haben, sondern auf allen Ebenen des Vereins mit Menschen, die ihre Arbeit freiwillig und unentgeltlich machen. Das prägt die Atmosphäre eines dörflichen Miteinanders. Spätestens, wenn im Herbst im Eichenstadion die „Laubaktion“ ansteht, erleben Jung und Alt beim Gemeinschaftseinsatz ein kameradschaftliches Zusammenarbeiten. Die Fußballmannschaften und Breitensportgruppen genießen neben dem Sport gemeinsame Freizeit auf Feiern, Fahrten und Festen. Durch die enge Vernetzung mit anderen Gruppen und Gremien vor Ort kann der Verein überdies auf Unterstützung von außen zählen, beispielsweise beim Höketurnier. Damit das alles so vital und gesund bleiben kann, wie es ist, stellt sich der Verein dem gesellschaftlichen Wandel in vielen Bereichen. Integrationsaufgaben werden aktiv angenommen, Neubürger individuell unterstützt, neue Sportangebote entwickelt und im Schulterschluss mit der örtlichen Verwaltung und Politik Sportstättenkonzepte entwickelt.

Stellvertretend für den Verein nahmen Jugendgeschäftsführerin Ulrike Loske und Jugendobfrau der Mädchen-Fußballabteilung Linda Loske den mit 1.000 Euro dotierten Preis am vergangenen Wochenende im SportCentrum Kaiserau in Empfang. Weiter bekamen sie einen großen Karton mit Fußbällen, zwei VIP-Einladungskarten für das DFB-Museum in Dortmund und einen Bildungsscheck des FLVW in Höhe von 250 Euro. Während der Preisverleihung wurde ein zweiminütiges Kurzportrait des Vereins gezeigt. Hierfür drehte Filmemacher Frank Bürgin von der Firma Zeitlupe aus Gelsenkirchen mit seinem Team Mitte August fünf Stunden in Nienborg und fertigte daraus einen sehenswerten Film, der den Verein eindrucksvoll darstellt.

https://www.youtube.com/watch?v=s-LDrV0hlQA

Außerdem erhielten sie mehrere Hochglanzbroschüren, in denen das Projekt beschrieben und die drei Siegervereine mit Berichten und Bildern beschrieben werden. Die Broschüren werden zukünftig im Clubheim ausliegen. Platz eins ging in diesem Jahr an den Delbrücker SC (Kreis Paderborn), den dritten Rang erreichte TUS Friedrichsdorf (Kreis Gütersloh).

„Ich habe heute mit Stolz in Kaiserau miterlebt, wie Ulrike Loske für euren Verein den Preis konnte. Eine hohe Auszeichnung für eure hervorragende Arbeit unter dem Motto ‚Heimatliebe‘, die zu Recht wertgeschätzt wurde. Auch das Kurzporträt, das eure Arbeit und den Verein gut präsentierte, ist hervorragend angekommen. Ich weiß, dass Euer Team im Verein hervorragende Arbeit leistet. Dafür danke ich Euch und gratuliere Euch im Namen des Fußballkreises und des Kreisvorstandes“, gehörte Willy Westphal, erster Vorsitzender des Fußballkreises Ahaus-Coesfeld, zu den ersten Gratulanten.
„Passend zum Projekt werden wir die 1000 Euro in die Zukunft unseres Vereins investieren“, sagte Martin Mensing und wies darauf hin, dass der Verein das Geld für einen neuen Kinderspielplatz verwenden möchte, der im Frühjahr des kommenden Jahres im Eichenstadion errichtet wird.

FLVW-Zukunftspreis

Der FLVW schreibt diesen Preis gemeinsam mit der Westfalen-Initiative und der Westfalen Sport-Stiftung bereits seit 2008 aus. FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski stellte in seiner Begrüßungsrede die immer weiter steigenden Herausforderungen, der sich Vereine und Verbände durch den stetigen gesellschaftlichen Wandel gleichermaßen stellen müssen, heraus. Er ermahnte alle Parteien, weiterhin wachsam zu sein. Vereine sollten auf ihrer Vergangenheit aufbauen, zugleich aber wichtige Schritte für eine nachhaltige Modernisierung nicht verpassen. Den Verband sieht er hier als Dienstleister für die Vereine, der sich ebenfalls nicht vor Neuerungen verschließen darf.

2018_10_06_FLVW_Zukunftspreis_Broschüre

 

Hier gibt es Bilder vom Drehtag mit Frank Bügin (Zeitlupe – TV – Gelsenkrichen)