DFB-Kurzschulung „Futsal – Fußball in der Halle“

Futsal, die offizielle Hallenfußball-Variante des Weltverbandes FIFA, nimmt zunehmend Fahrt auf. Um diese Variante des Fußballs in der Halle einen höheren Stellenwert zu verschaffen, geht der Deutsche Fußballbund in die Vereine. Am Montagabend war DFB-Ausbilder Frank Bajorath beim SC Rot-Weiß Nienborg zu Gast und klärte Trainer und Spieler im Rahmen einer „DFB-Kurzschulung“ über das Ballmaterial und die Regeln dieser „eigenständigen Sportart“ auf.
In der großen Sporthalle an der Kreuzschule in Heek führte er mit der D1 der Rotweißen zunächst ein Demotraining durch, bei dem ihm die Übungsleiter über die Schulter schauten. Mit dem speziellen Spielgerät, der Futsal-Ball ist kleiner als ein normaler Lederball und hat ein deutlich reduziertes Sprungverhalten, zeigte Bajorath auf, welche Auswirkungen der Ball auf das Fußballtraining in der Halle hat. Das runde Leder ist für die Spieler in der Halle wesentlich leichter zu verarbeiten. Die vereinfachte Ballannahme und Ballkontrolle ermöglicht den Spielern mehr Folgehandlungen. Durch die geringere Größe bietet es sich unter anderem an, den Ball vermehrt mit der Sohle an- und mitzunehmen und zu spielen, was die sehr motivierten D-Jugendlichen auf kleinem Raum sehr intensiv übten. Das Spielfeld wird durch Linien und nicht durch Banden begrenzt, woran sich die Nachwuchskicker beim Spiel dran gewöhnen mussten. Es wurde deutlich, dass sich Futsal positiv auf die Entwicklung von fußballspezifischen Fertigkeiten taktische Fähigkeiten wie viele Ballkontakte, optimale Technikschulung, Bewegungsabläufe und taktische Grundmuster auswirkt. Vor allem wird durch das hohe Spieltempo die Handlungssicherheit der Spieler geschult.
Alle offiziellen Kreis- oder Verbandshallenwettbewerbe des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW), wie sie in den kommenden Wochen vielfach stattfinden, werden nach den FIFA-Futsal-Regeln durchgeführt. Vereinsturniere können nach diesem Regelwerk, müssen aber mindestens nach den aktuellen „FLVW-Bestimmungen für Hallenturniere“, ausgetragen werden. In diesen Hallenregeln sind viele Elemente aus den Futsal-Regen eingearbeitet worden. Beim Futsal ist das Regelwerk so angelegt, dass hartes, körperbetontes Spiel von vornherein nicht zustande kommt. Futsalregeln fördern die Spieldynamik, da Einkicks oder Freistöße innerhalb von vier Sekunden ausgeführt werden müssen. Wie im Basketball werden Fouls zu Teamstrafen kumuliert. „Wir wollen beim Fußball den spielenden Torhüter, den gibt es beim Futsal nicht“, zeigte Frank Bajorath einen deutlichen Unterschied auf.
„Die Kurzschulung ist bei den Spielern und Trainern sehr gut angekommen“, waren Ulrike Loske, Jugendgeschäftsführerin des SC Rot-Weiß Nienborg, und Frank Bajorath, mit dem Verlauf der Fortbildungsmaßnahme sehr gut zufrieden. Vor allem freuten sie sich darüber, dass diese Aktion auf ein sehr großes Interesse stieß. 27 Trainer des SC Rot-Weiß Nienborg und des SC Ahle zeigten sich sehr interessiert und werden die neuen Erkenntnisse zukünftig in ihre Trainingsarbeit einfließen lassen.

Geschichte / Allgemeines
Der Name Futsal leitet sich vom portugiesischen Ausdruck futebol de salão und dem spanischen fútbol sala (Hallenfußball) ab und hat seinen Ursprung in den 30er Jahren in Südamerika, später wurde es in ganz Südamerika und auch in Süd- und Osteuropa sehr populär. Futsal wird in weit über hundert Ländern der Welt gespielt. Deutschland ist auf diesem Gebiet noch ein Entwicklungsland.
Im April 2006 fand zum ersten Mal der DFB-Futsal-Cup statt, den der UFC Münster gewann. Eine offizielle Deutsche Futsal-Meisterschaft wird seit der Saison 2015 ausgespielt. Eine offizielle Futsalnationalmannschaft wurde durch den DFB in Deutschland Anfang 2016 gegründet. Die EM-Endrunde 2018 in Ljubljana (Slowenien) wird ohne das deutsche Team stattfinden. Die Mannschaft des Niederländers Trainer Marcel Loosveld scheiterte in der Qualifikation.
In dieser Woche bestritt die deutsche Futsal-Nationalmannschaft zwei Länderspiele gegen die Tschechische Republik. Das Team von DFB-Trainer Marcel Loosveld unterlag am Wochenende in Pilsen mit 2:13 und am Dienstag mit 2:5 in Dresden.