Wurmbefall 2009

 

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September 2009 / Oktober 2009

Der Ball rollt wieder im Nienborger Eichenstadion. Das war in den vergangenen Wochen nicht immer der Fall. Anfang September wurden die Spielerinnen und Spieler der 17 Senioren-, Alte-Herren- und Jugendmannschaften daran gehindert, auf dem Nienborger Sportplatz ihrem Hobby nachzugehen. Was war geschehen? Im Rasen steckte im wahrsten Sinne des Wortes der Wurm drin. Die Wiesenschnake legte den Spiel- und Trainingsbetrieb in der heimischen Sportstätte des SC Rot-Weiß Nienborg für zwei Wochen komplett lahm. „Alle Spielfelder wurden durch die Wiesenschnake deutlich sichtbar heimgesucht“, weist Bernd Loske, erster Vorsitzender des SC Rot-Weiß Nienborg, darauf hin, dass alle Rasenplätze großflächig, bis zu einer Größe von mehreren Quadratmetern, durch unzählige Tiere heimgesucht wurden. Die Tiere richteten einen unermesslichen Schaden an. Von unten wurde die Grasnarbe abgefressen, die dadurch gelockert wurde. Folglich verloren die Fußballer den notwendigen Halt und es war kein Fußballspielen mehr möglich. Mitarbeiter des Bauhofes führten erste Reparaturarbeiten durch. Die entstandenen Kahlstellen werden derzeit durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Vereins bearbeitet. Zunächst muss das abgestorbene Gras entfernt werden. Danach wird neuer Mutterboden aufgetragen und die Stelle neu eingesät. In der ersten Phase war der Verein gezwungen, den Trainingsbetrieb und die Meisterschafts- und Pokalspiele komplett zu verlagern. „Neben Waldläufen in der näheren Umgebung, wichen die Mannschaften teilweise auf Bolzplätze wie in der Niestadt oder an den Driland-See in Gronau aus“, weist Bernd Loske auf die widrigen Umstände hin und freut sich, dass die Mannschaften das Beste aus der misslichen Lage gemacht hat. Durch die Gemeinde Heek wurde das Sportgelände zunächst komplett gesperrt. An zwei Wochenenden war im Eichenstadion kein Spielbetrieb möglich. „So wurden Spiele kurzerhand nach auswärts verlegt und das Heimrecht getauscht“, beschreibt Bernd Loske den verwaltungstechnischen Aufwand, den die Situation mit sich brachte. In diesem Zusammenhang zollt Bernd Loske den gegnerischen Vereinen und Mannschaften ein großes Lob, dass sie dem SC Rot-Weiß Nienborg entgegen gekommen sind und die Spiele in deren Stadien stattfinden konnten. Aktuell sind die Spielfelder immer noch keine Zierde. „Bis in den Frühjahr des kommenden Jahres wird es wohl dauern, bis die Spielfelder wieder vollkommen hergestellt sind“, macht Bernd Loske deutlich, dass die Spielfelder bis dahin so weit wie möglich geschont werden müssen. Dies hat weiterhin Einfluss auf den Trainings- und Spielbetrieb. So kann das E-Jugendfeld gar nicht und Platz drei nur bedingt benutzt werden. Gerade diese beiden Spielfelder wurden in der Sommerpause durch ehrenamtliche Helfer des Vereins durch Aufbringen von Rollrasen und Ausbesserungsarbeiten auf Vordermann gebracht. Bernd Loske ist froh, dass der Ball nun wieder, wenn auch nur eingeschränkt, im Eichenstadion rollen kann. Ein großes Lob richtet er an alle Helfer, eigenen und externen Sportlern, der Verwaltung der Gemeinde Heek und den Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde, die dem SC Rot-Weiß Nienborg in dieser prekären Lage in vielfältiger Weise unter die Arme gegriffen haben. 

Zum Thema:

Die Wiesenschnake (Tipula paludosa) oder auch Sumpfschnake ist eine Art aus der Familie der Schnaken, die zur Unterordnung der Mücken gehören. Die adulte Wiesenschnake legt ab Ende August ihre Eier (bis zu 1.300 Stück/Weibchen) bevorzugt auf Rasenflächen ab. Daraus entwickeln sich graue, walzenförmige, beinlose Larven. Diese können, vor allem nach der Winterruhe im April und Mai enormen Schaden anrichten. Sie ernähren sich in erster Linie von Gräserwurzeln kurz unterhalb der Bodenoberfläche. Häufig sind Folgeschäden durch Krähen und Stare zu beobachten, die die Larven fressen. Teilweise schädigen die Larven auch oberirdisch an Jungpflanzen (Salat, Kohl, Erdebeeren). Im Juni/Juli verpuppen sich die Larven um dann ab August als erwachsene Tiere zu schlüpfen. Die langbeinigen bis zu vier Zentimeter cm großen erwachsene Schnaken sind weder gefährlich noch schädlich, da sie sich von Nektar ernähren.