Heiko Niemeier – die gute Seele der Rotweißen in Heidmühle
Wenn die Jugendfußballabteilung des SC Rot-Weiß Nienborg am kommenden Pfingst-Wochenende über die A 31 zum internationalen Fußballturnier nach Heidmühle (Ortsteil von Schortens in Friesland) fährt, ist den wenigsten Teilnehmern bekannt, dass der Bau der Autobahn unmittelbar mit der nunmehr 20-jährigen Freundschaft mit dem Heidmühler FC zusammenhängt. Werner Ludwig und Erhard Heinzel führten in Schortens einen Pokalshop. Hauptberuflich waren sie als Bauarbeiter am Bau der A 31 tätig. Nach Feierabend verkauften sie zunächst auf dem Leuskesweg in Heek und später im Sporthaus „An der Mühle“ in Nienborg Sportartikel. Ein Freund von Erhard Heinzel war Jugendgeschäftsführer beim Heidmühler FC, durch den der Kontakt nach Heidmühle entstand.
Mann der ersten Stunde ist Heiko Niemeier, 2. Vorsitzender im Nienborger Sportverein. Er war in 1996 als Jugendobmann dabei, als erstmalig die D- und C-Jugend nach Heidmühle fuhren. Seit 20 Jahren organisiert er die Fahrt und hält als Lagerleiter vor Ort die Fäden in der Hand. Wie die Spieler, Trainer und Betreuer fiebert er in jedem Jahr der Mehrtagesfahrt entgegen. Zu seinen Highlights in den zwei Jahrzehnten zählt er die Spiele der Rotweißen gegen den Hamburger SV, Wattenscheid 09 und internationale Teams. Gerne erinnert sich Heiko Niemeier an die Besuche in der Jugenddiskothek, bei dem Spieler der F-Jugend auf den Schultern der A-Jugendlichen mit einer großen rot-weißen Fahne tanzten. Das Übernachten mit 100 Leuten in der Turnhalle am Jungfernbusch und die komplette Selbstversorgung mit selbstgemachtem Rührei, Pommes, Fleisch vom Grill, Erbsensuppe oder Gulaschsuppe sind Dinge, die alle Teilnehmer genießen. In diesem Jahr gibt‘s erstmals frisch gebratenes Gyros aus der Pfanne.
Matthias Alfert macht das Frühstück
„Da packt jeder mit an“, zollt Heiko Niemeier allen Beteiligten ein großes Lob, ohne deren tatkräftige Unterstützung das alles nicht machbar wäre. Nach dem Frühstück geht es an den Turniertagen zur Sportanlage am Klosterpark. Hier ist der staubige Schlackeplatz Geschichte. Beim 41. Nordfrost-Cup wird in Heidmühle der neue Kunstrasenplatz offiziell eingeweiht. Bei den Turnierspielen feuern sich die Spieler gegenseitig an. „An all diesen Dingen wird das gute Miteinander besonders deutlich, das schweißt zusammen. Jeder fühlt sich für jeden mitverantwortlich – eben eine Rot-Weiß Familie“, sagt Heiko Niemeier. Er lobt das gute Verhältnis zu den Verantwortlichen vom Heidmühler FC, den Hausmeistern der Sporthalle und den Nachbarn am Jungfernbusch. „In den ersten Jahren lagerten wir das Grillfleisch bei den Nachbarn im Keller“, erinnert er sich. Seit einigen Jahren führen die Rotweißen Kühltruhen und Kühlwagen mit. „Der erste Kühlwagen hatte Kraftanschluss, die Turnhalle leider nicht. Die netten Nachbarn halfen mit Verlängerungskabeln und Kraftanschluss aus, ein Jahr später hatte die Turnhalle auch Kraftanschluss“, sagt Heiko Niemeier. Für ihn fangen die Vorbereitungen für das nächste Turnier unmittelbar nach der Rückkehr aus Heidmühle an. Nach den Anmeldungen am Jahresanfang geht es vier Wochen vorher in die intensive Phase. Die Kühlwagen, das Essen und die Busse werden bestellt, mit dem Bäcker in Heidmühle wird der Brötchenservice besprochen und Einkäufe werden getätigt. In der letzten Woche werden die Anhänger mit Zelte, Friteuse, Grill und anderen Gerätschaften beladen. „Wir führen fast einen kompletten Hausstand mit“, sagt Heiko Niemeier. Am Donnerstagabend beladen die Teilnehmer die Betten und Luftmatratzen auf den Anhänger am Eichenstadion. Am Freitagmorgen fährt das sechsköpfige Vorauskommando los und trifft vor Ort die ersten Vorbereitungen.
„Heiko Niemeier ist die gute Seele der Rotweißen in Heidmühle“, sind sich alle Teilnehmer aus Nienborg einig, dass ohne ihn der „Mythos Heidmühle“ nicht entstanden wäre. Auch wenn der Spaß und die Kameradschaft bei den Nienborgern im Vordergrund steht, würden sich alle Beteiligten, Heiko Niemeier sicherlich an erster Stelle, sehr darüber freuen, wenn den Rotweißen im Jubiläumsjahr der erste Turniersieg gelingen würde. Bislang reichte es „nur“ zwei Mal zu Platz zwei.
Die Abfahrt der C- und B-Jugendlichen erfolgt am Freitag (22. Mai 2015) um 15 Uhr ab Parkplatz der LMA. Die Rückfahrt für diese drei Teams ist an Pfingstmontag (25. Mai 2015) um 10 Uhr ab Heidmühle. Die F- und E-Jugend fahren am Samstag 8 Uhr ab Parkplatz der LMA. Die Rückfahrt für die jüngeren Teams ist am Sonntag.