Eichenstadion von Junikäfer befallen

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„Im Eichenstadion ist der Wurm drin“ – Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Heek haben in diesen Tagen Fadenwürmer in Teilflächen auf Rasenflächen und Spielfeldern des Nienborger Sportplatzes aufgebracht. Der Grund des Einsatzes der natürlichen Fressfeinde ist der erneute massive Befall des Hauptspielfeldes, der Randbereich des dritten Spielfeldes und der Trainingsfelder mit dem Junikäfer. Nach 2009 und 2012 nun zum dritten Mal. Vor drei Wochen entdeckten die Verantwortlichen des SC Rot-Weiß Nienborg bei einer regelmäßigen Platzbegehung die ersten Anzeichen für den erneuten Larvenbefall. Die Larven haben die Graswurzel angefressen. Großflächige Kahlstellen sind die Folge. Die verbliebene Grasnarbe kann mühelos abgezogen werden, wie ein Teppich. Das frisch renovierte zweite Spielfeld ist Gott sei Dank nicht betroffen.

„Jetzt stehen uns kaum noch dem Standard entsprechend Sportplätze mit geradläufiger Spielfläche und adäquater Rasenfläche zur Verfügung“, sagt Bernd Loske, erster Vorsitzender des Vereins. Entsprechend macht sich Frustration im Verein breit. „Wir hatten unsere Energien und unser ehrenamtliches Engagement neben der ursprünglichen Aufgabe des Vereins: dem Sport, in die Platzrenovierung und den damit verbundenen Aktivitäten gesteckt, jetzt kommt dieses Dilemma noch oben drauf“, ergänzt Bernd Loske.Der Verein steckt den Kopf nicht auf und setzt mit Unterstützung der Gemeinde alles daran, dass die Spielfelder und Rasenfläche bis zur nächsten Wachstumsphase im Frühsommer 2015 wieder komplett hergestellt sind. Bis dahin bittet der Verein um Verständnis bei seinen Fußballern und den Gastmannschaften.

Beim ersten massiven Befall in 2009 erhielt die Gemeinde eine zeitlich befristete Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von Pflanzenschutzmittel. Damit bekam die Gemeinde die Problemlage auch in 2012 sehr schnell in den Griff. Aktuell möchte die die Gemeinde Heek wieder ein Pflanzenschutzmittel einsetzen und hat dazu Antrag bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gestellt. „Eine Entscheidung steht hier noch aus“, sagt Herbert Gausling, Leiter des Bauamtes der Gemeinde Heek. Die Signale lassen vermuten, dass der Antrag abgelehnt wird. Die Fadenwürmer (Nematoden) sollen es nun richten. Die etwa einen Millimeter großen Nematoden suchen die Larven und Engerlinge aktiv auf und dringen durch Körperöffnungen in diese ein. Dort sondern sie ein Bakterium ab, das die Larve und den Engerling innerhalb von zwei bis drei Tagen abtöten soll. „Durch diese Anwendung wird der Spielbetrieb nicht weiter gestört“, sagt Herbert Gausling. Inwieweit diese Maßnahme Erfolg hat, das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Herbert Gausling hält es für schwierig, vorbeugende und nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, da der Junikäfer in der Regel nur alle paar Jahre gehäuft auftritt. Auch wenn ein gewisser Bekämpfungserfolg zu erwarten ist, zieht er eine intensive Bodenbearbeitung mit Fräsen nicht in Betracht. Der Erfolg ist nicht garantiert. Nur der Teil der Population wird erfasst, der sich Zeitpunkt des Fräsens im oberen Bodenhorizont befindet. Erschwerend kommt hinzu, dass der Platz erst nach einem Jahr wieder bespielbar ist. Die dabei anfallenden Kosten würden die 500 Euro um ein Vielfaches übersteigen, die der Einsatz der Fadenwürmer bislang verschlang.

Nicht nur der Sportverein und die Gemeinde kämpfen gegen den Junikäfer, auch Rasenflächen auf Privatgrundstücke in Nienborg sind betroffen.